Durch beharrliche Proteste haben wir immer wieder neuen Druck auf die Politik ausgeübt und somit einen Teil dazu beigetragen, das der erste Schritt geschafft ist.
Das AKW Fessenheim ist abgeschaltet
Nun gilt es wachsam zu bleiben und den Rückbauprozess genau zu beobachten. Mit Sorge beobachten wir diesen besseren Swimmingpool als Abklingbecken und fragen uns wohin mit dem ganzen angehäuften Atommüll. Wir wollen auf keinen Fall ein nukleares Technozentrum, daher würden wir neue, sinnvolle Arbeitsplätze in Zusammenhang mit dem Ausbau erneuerbarer Energien sehr begrüßen.
Wir brauchen keine neue Lagerhalle für den Atommüll (Brennelemente), sondern der Abtransport soll so schnell wie möglich beginnen.
Aktion 1: Internationale Pressekonferenz
Kurz nachdem der Abschaltprozess im AKW Fessenheim gestartet wurde, fand auf dem deutschen Schiff mit französischem Namen Napoleon, das entlang beider Rheinufer kreuzte, zwischen 15 bis 17 Uhr eine internationale Pressekonferenz statt. Geladen waren Vertreter der wichtigsten Gruppen, Gruppierungen und Organisationen aus dem Dreyeckland. Gekommen sind: André HATZ - SF, Rémi VERDET - STHN, Jean-Jacques RETTIG - CSFR, Lucien JENNY - CIVI, Charlotte MIJEON - Réseau SDN, Gustav ROSA - Mahnwache Dreyeckland, Stefan AUCHTER - BUND, Gaby SCHWENCK-GROTZINGER Aktionsbündnis Fessenheim Stilllegen: Jetzt, Jörg KÜNZER - Fukushima Nie Vergessen, Axel SCHWENDEMANN - NABU, Christoph GURLIT - Mahnwache Endingen, aus der Schweiz Ruedi RECHTEINER - TRAS und aus dem Europaparlament Michèle RIVASI.
Von Seiten der Medien waren anwesend: ARD Studio Freiburg, Badische Zeitung, dpa, afp, arte, France Bleu Alsace, Ouest France, France 3, DNA + L’Alsace, RTL radio, Radio France International, Radio France international, Le Monde, Agence AP (Associated Press), Alsace20 TV u.a.
Während der Pressekonferenz versammelten sich nach und nach die Atomkraftgegner am deutschen Rheinufer. Mit Fahnen und Bannern signalisierten sie ihre Unterstützung.
Aktion 2: Symbolische deutsch-französische Geste an der Landesgrenze
Medienvertreter und Besucher gingen dann in einem geordneten Demozug die Rheinuferstraße entlang und sammelten sich am nördlichen Brückenende. Kurz vor 18 Uhr (inzwischen war der Abschaltprozess weiter fortgeschritten und die Leistung des Atomkraftwerks war um 30% reduziert) wurde die nördliche Fahrspur von der Polizei gesperrt, und alle folgten dem Mahnwacher-PKW mit dem Atomfass auf dem Dach bis zur Landesgrenze. Ein paar Minuten später kamen die Mitstreiter aus dem Elsass entgegen. Nach einer herzlichen Begrüßung und zwei kurzen Ansprachen (Suzanne Rousselot französisch und Gustav Rosa deutsch) wurde gemeinsam ein Schwimmreifen mit Antiatomsonnen "über Bord" (über das Brückengeländer) geworfen und damit symbolisch die Atomkraft aus dem Dreyeckland verbannt.
Aktion 3: 480. Montagsmahnwache
Zum Abschluss ging es weiter auf die Ile du Rhin, wo die Teilnehmer mit Musik empfangen wurden. Auch hier Gelegenheit für viele Interviews und Statements und zwei Ansprachen (Suzanne Rousselot französisch und Gustav Rosa deutsch). In ausgelassener Atmosphäre haben wir den Tag ausklingen lassen. Vom Südwestfunkt gab es noch eine Liveschaltung zu den Abendnachrichten.
Ein herzliches Dankeschön an die Musiker, die auch die eigene Technik mitgebracht und kostenlos gespielt haben. Bleibt noch festzuhalten, dass die zahlreichen Medien sachlich und umfassend berichtet haben. Die Meldungen sind um die ganze Welt gegangen.
"Vive l'Alsace sans nucléaire !" - "Für ein Dreyeckland ohne Atomkraft!"