Die Kiesgrube Gündlingen ist ca. 1 Hekar groß und liegt leicht abseits östlich der Landstraße L134 zwischen Gündlingen und Ihringen, in etwa auf halber Strecke. Es handelt sich um ein sehr kleines Biotop, dafür aber mit einem sehr guten Entwicklungspotenzial.
Am 27. März 2021 begann die erste Pflegemaßnahme mit der Pflanzung von 16 kleinen Schwarzerlen, eine freundliche Spende des NABU Freiburg. In dem Wäldchen befinden sich einige Tümpel und damit ideale Lebensbedingungen für Frösche und Molche. Der Kiesgrube kommt eine wichtige Bedeutung in unserer Agrarlandschaft zu, da sie vielen Arten als Rückzugsgebiet dient und neben Amphibien auch anderen Tieren Nistmöglichkeiten, Nahrung, Schutz und Deckung bietet. Das Biotop ist aktuell in keinem guten Zustand. Jahrelange illegale Müllentsorgung und Verwilderung machen einige Pflegemaßnahmen notwendig. Neben der Pflanzung der vom NABU Freiburg zur Verfügung gestellten Schwarzerlen wurden außerdem Schilder mit dem Hinweis, dass das Abladen von Müll im Biotop verboten ist, aufgestellt.
Die erste Müllsammelaktion startete am 24. April 2021 mit vielen Helfern aus unserer NABU-Ortsgruppe Breisach und einigen interessierten Bürgern aus Gündlingen. Am Ende des Arbeitseinsatzes kam jede Menge Bauschutt und Unrat zum Vorschein. Der Container war schnell gefüllt und die Kiesgrube war wieder ein Stück sauberer. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die Stadt Breisach für die kostenfreie Gestellung des Bauschuttcontainers.
Die nächsten Schritte waren dann diverser Baumschnittaktionen, die für den Erhalt des Biotops sehr wichtig ist. Denn ohne Licht kein Amphibienlebensraum. Als Ausgleich haben wir am Ostrand der Kiesgrube Schwarzerlen gepflanzt, welche sehr gut wachsen und den Standort annehmen. Weitere Schwarzerlen werden folgen, damit die Schneise für den Bagger wieder geschlossen werden kann.
Am 27. Januar 2023 war es dann soweit: der Bagger rollte in unserem Biotop an! Mit finanzieller Unterstützung des LEV (Landschaftserhaltungsverband) und Marco Haupt als selbstständiger Baggerführer & Amphibien-Experte in einer Person wurde das gesamte Biotop aufgewertet. Das Auslichten der Baumbestände war notwendig und wurde vorbereitend von der NABU-Gruppe erledigt. Die Tümpel wurden ausgebaggert und entschlammt. Bereits jetzt wurden Amphibien-fördernde Strukturen in Gewässernähe angelegt, welche man auf den Bildern gut erkennen kann - weitere Maßnahmen folgen noch. Marco Haupt konnte unserer NABU-Ortsgruppe noch einige wertvolle Tipps mit auf den Weg geben, damit wir die fortlaufende Pflege übernehmen können.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmal bedanken bei Marco Haupt ("Die Flur- & Feldwacht") für die Baggerarbeiten und Amphibienkompetenz. Sehr wichtig für das Projekt war Werner Oberle (NABU Freiburg), der uns bei allen Baumschnittarbeiten mit seiner wertvollen Zeit unterstützt hat. Auch hat er sich für den Übergang des Pachtverhältnisses auf unsere NABU-Gruppe eingesetzt und maßgeblich unsere Leidenschaft für die Kiesgrube geweckt. Ebenfalls positiv hervorheben möchten wir die Kooperation mit der Stadt Breisach die uns die Kiesgrube als kostenfreie Pacht zur Verfügung stellt. Ein großes Dankeschön geht auch an den LEV (Landschaftserhaltungsverband), der die Baggerarbeiten zu 100% finanziert hat.
Die NABU-Gruppe freut sich schon auf die nächsten Einsätze zum Erhalt des Biotops. Weitere Helfer sind gerne willkommen, die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Koordinaten: 48.026249, 7.649162
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 11. Mai 2022:
Artikel im "Reblandkurier" (WZO) vom 09. Juni 2021:
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 10. April 2021: